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Kurort Bad Kissingen

Wort zum Sonntag, 28.05.2023

Pastoralreferent Dirk Rudolph, Pastoraler Raum Bad Kissingen

Feuer und Flamme

Für die Herabkunft des Heiligen Geistes am Pfingsttag wählt die Apostelgeschichte das Bild der „Zungen wie von Feuer“, die den Anwesenden erschienen. Diese Feuerzungen verteilten sich auf jeden und jede von ihnen und alle wurden auf diese Weise vom Heiligen Geist erfüllt. Ein wirklich beeindruckendes Bild.

In vielen Zusammenhängen war und ist das Feuer ein Symbol für das Göttliche. Der Heilige Geist, die Lebenskraft Gottes, brennt in uns und befeuert sozusagen unser Leben. Mit Hilfe dieser göttlichen Energie haben Menschen zu jeder Zeit Unglaubliches geschaffen, aber auch ausgehalten. Das Feuer in ihnen gab dafür die nötige Kraft.

Das Pfingstfest ist für mich somit ein guter Anlass zu fragen, wofür ich in und mit meinem Leben eigentlich brenne.

Lebe ich gewissermaßen durchgängig auf Sparflamme oder lodert in mir ein Feuer der Liebe und des Selbstvertrauens, so dass ich mit Lebenslust und Tatendrang die Herausforderungen des Lebens meistere?

Begegne ich manchen Situationen schnell mit einem inneren Strohfeuer oder möchte ich mitunter im wahrsten Sinne des Wortes durchbrennen?

In unserer Zeit ist immer häufiger vom sogenannten Burnout-Syndrom die Rede. Aufgrund von andauerndem Stress und Überlastung am Arbeitsplatz sind Menschen ausgebrannt und nicht mehr arbeitsfähig.

Ausbrennen kann zwei Bedeutungen haben. Entweder brennt etwas herunter und ist dann aus, wie zum Beispiel eine Kerze oder ein Lagerfeuer. Oder etwas wird durch ein Feuer völlig zerstört, wie eine Wohnung oder ein Haus. Zwischen beiden Formen besteht ein Unterschied. Bei der einen kann ich wieder Brennstoff nachlegen, bei der anderen ist etwas unwiderruflich verloren.

Ich habe in meinem Leben schon viele Formen des Brennens und verschiedene Arten von innerem Feuer erlebt. Oft war ich wirklich Feuer und Flamme für etwas und habe viel Energie investiert, einiges ist aber auch abgebrannt.

Zwischen Feuer und Flamme besteht ein Unterschied. Bei Feuer verbrennt etwas und das, was verbrennt, verbindet sich mit dem Sauerstoff der Luft. Das führt zur Flamme.

Damit aber die Flamme erhalten bleibt, benötigt man Brennstoff.

In mein Leben übersetzt heißt das, ich darf auf mich achten und es gut mit mir meinen.

Das kann ein Gebet sein, eingeplante Pausen und Ruhephasen, ein Spaziergang in der Natur oder Begegnungen mit Menschen, die mich inspirieren. Dann kann ich wieder für etwas brennen und anderen eine Flamme beziehungsweise ein Licht sein.

Atme in uns, Heiliger Geist, brenne in uns, Heiliger Geist, wirke in uns, Heiliger Geist, Atem Gottes, komm“, so lautet der Kehrvers eines Kirchenlieds zum Pfingstfest (Gotteslob, Nummer 346), das mir sehr ans Herz gewachsen ist.

Was für ein schöner Dreiklang. Zunächst beginnt der Heilige Geist mit seinem Atem in uns zu leben. Dann befeuert er uns und gibt die Kraft, um im dritten Schritt durch uns zu wirken und so das Göttliche in der Welt sichtbar zu machen.

So wie damals die Menschen nach dem Pfingstfest begeistert die Geschichte von Jesus in alle Welt verbreiteten und damit die Geburtsstunde der Kirche einläuteten, wünsche ich uns zu Pfingsten, dass wir diese göttliche Kraft neu in uns entdecken.

Ich bin ich überzeugt, dass alle Menschen, denen wir dann begegnen, diese Energie spüren und auch befeuert werden.

Pastoralreferent Dirk Rudolph

Pastoraler Raum Bad Kissingen