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Kurort Bad Kissingen

Wort zum Sonntag, 23.10.2022

Markus Waite, Pastoralreferent in Hammelburg

Mission impossible?

Woran denken Sie beim Wort „Mission“? An eine „Mission impossible“ wie im Actionfilm oder ans „Missionieren“? Aber vielleicht ist das eine gar nicht so weit vom anderen entfernt ...

In der katholischen Kirche ist „Weltmissionssonntag“. Das Wort „Mission“ hat allerdings in unserer Gesellschaft keinen guten Klang. Da denken viele an die verhängnisvolle historische Verbindung von Kolonialismus und mitunter gewaltsamer Christianisierung. Im Wort schwingt daher mehr „Überreden“ oder gar „Zwang“ mit als „Überzeugen“.

Andererseits bewundern wir Menschen, die „eine Mission haben“ und sie erfüllen. Da ist die ursprüngliche Bedeutung des Wortes im Sinne von „Auftrag, Sendung“ deutlicher.
Haben
Sie eine solche „Mission“? Für was setzen Sie sich ein? Für wen sind Sie bereit, sich zu engagieren? Für Frieden, Gerechtigkeit oder gegen den Klimawandel? Für ein lebenswertes Wohnumfeld? Für Geflüchtete oder „Tafel“-Kunden? Oder einfach für eine Nachbarin oder den Vater, die Unterstützung brauchen?

Wer eine solche „Mission“ hat, ist dicht dran am heutigen Ideal eines christlichen Menschen: „Überzeugen“ nicht zuerst durch Reden, sondern durch Tun. „Eine Mission haben“ funktioniert übrigens auch ohne Kirche. Wer sie im Sinne des Jesus von Nazaret zu erfüllen versucht, hat zusätzlich einen starken „Auftraggeber“ im Rücken.

Und das ist es wohl, was Christinnen und Christen in allen Teilen der Welt antreibt, wenn sie nicht „nur“ von ihrem Glauben sprechen, sondern zunächst auf das reagieren, was sie vorfinden: Hunger und Mangel an Gerechtigkeit, Krankheit und Mangel an Gesundheitseinrichtungen, Benachteiligung von bestimmten gesellschaftlichen Gruppen und Mangel an Bildung, Gewalt und Mangel an Frieden ... „Mission impossible“? Eine christliche Mission kann z.B. lauten wie das Motto des diesjährigen Weltmissionssonntags: „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“ (Hebräische Bibel / Altes Testament, Prophetenbuch Jeremia, Kapitel 29, Vers 11).

Gern bete ich ein Friedensgebet der katholischen Hilfsorganisation „Missio“, geschrieben von Schwester Mary Grace Sawe, einer 1974 in Kenia geborenen „Missionsschwester vom Kostbaren Blut“ (www.oekumenisches-friedensgebet.de):

Gott, wir sehnen uns danach, miteinander in Frieden zu leben. Wenn Egoismus und Ungerechtigkeit überhandnehmen, wenn Gewalt zwischen Menschen ausbricht, wenn Versöhnung nicht möglich erscheint. Wenn Unterschiede in Sprache, Kultur oder Glauben uns vergessen lassen, dass wir deine Geschöpfe sind und dass du uns die Schöpfung als gemeinsame Heimat anvertraut hast. Wenn Menschen gegen Menschen ausgespielt werden, wenn Macht ausgenutzt wird, um andere auszubeuten, wenn Tatsachen verdreht werden, um andere zu täuschen ... Dann bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.
Lehre uns, gerecht und fürsorglich miteinander umzugehen. Schenk uns mutige Frauen und Männer, die die Wunden heilen, die Hass und Gewalt an Leib und Seele hinterlassen. Lass uns die richtigen Worte, Gesten und Mittel finden, um den Frieden zu fördern. Lass unsere Stimmen laut vernehmbar sein gegen Gewalt und Unrecht.“

Ich wünsche Ihnen und uns allen Hoffnung, damit wir als Menschen, als Gesellschaft und als Welt eine Zukunft haben!

Markus Waite, Pastoralreferent in Hammelburg