Raus ins Leben. Raus in die Natur.
Raus ins Leben. Raus in die Natur. So wäre aktuell meine Überschrift für den Mai. Endlich ist es
wärmer, die Sonne scheint – das triste Wetter ist vorbei. Für mich war der Monat Mai schon immer
ganz besonders. Plötzlich erstrahlt die Welt um mich herum in saftigen Farben. Die Luft riecht
anders, mein Gefühl ist anders. Vielleicht ist das Leben ein wenig „leichter“.
Bei einem Spaziergang Anfang Mai durfte ich beobachten, wie eine Kuhherde ihre Weide –
erstmals – begehen durfte. Wow. Das war eine lebendige Neulanderkundung. Hüpfend wurde vom
einen Ende der Weide zum anderen gerannt. Neugierig erst mal alles entdeckt und in Augenschein
genommen.
Bei diesem lustigen Anblick kam mir dann schnell der Gedanke: Wann war ich denn das letzte Mal
so gelöst, glücklich und frei? Wann habe ich das letzte Mal etwas ganz neues ausprobiert?
Vielleicht war ich in den vergangenen Wochen eher wie die Jüngerinnen und Jünger nach der
Himmelfahrt Jesu. In meinem persönlichen „Obergemach“, in dem ich gefühlt ständig geblieben bin
und über die Berge von Arbeit auf meinem Schreibtisch gejammert habe. Frustriert von
Arbeitsabläufen, die nicht so klappen wollten, wie ich mir das gewünscht hätte und genervt von so
mancher Laune, der ich begegnen musste. Tja… manchmal ist das Leben leider nicht so angenehm,
wie mein inneres Gefühl für den Mai.
Aber, ich glaube an einen Gott, der für mich und für Sie ein Leben in Fülle bereit hält. Und wenn
ich ehrlich bin: für genervte, miese Laune und Gejammere hätte Jesus nicht am Kreuz sterben
müssen. Deshalb, gehen wir doch raus ins Leben. Raus in die Natur. Entdecken wir mutig Neuland
– wie die Kühe bei meinem Spaziergang. Freuen wir uns an der wundervollen Welt, die uns
geschenkt ist. Und probieren wir doch mal etwas aus, was wir noch nie gemacht oder uns noch nie
getraut haben.
Annemarie Göbel
Gemeindereferentin im pastoralen Raum Burkardroth