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Kurort Bad Kissingen

Wort zum Sonntag 19.05.2024

Bernd Keller, Ehe- und Familienseelsorger

Jeder Mensch ist ein einzigartiges Individuum

Noch sehr bewegt vom ESC – Eurovision Song Contest – und dem Lied „the Code“ des Schweizer Künstlers Nemo, schreibe ich Ihnen und Euch nun gerne diese Zeilen zu Pfingsten 2024. Nach persönlicher Rücksprache mit Raphaela Soden – die sich als Bildungsreferentin im Erzbischöflichen Seelsorgeamt Freiburg für eine diskriminierungskritische, vorurteilsbewusste, diversitätssensiblere und gerechtere Kirche einsetzt, wie es auf der Website von feuerfunkenflug.de heißt – gebe ich gerne die folgenden Zeilen zu Pfingsten.

Für mich als Seelsorger „zwischen Wiege und Bahre beziehungsweise zwischen den Welten“ beschreiben diese kreativen, poetischen Worte eine beständige und liebevolle Schöpfung, ja ein Pfingsten, wie ich es mir sehr gut vorstellen kann und auch wünsche, wofür ich arbeite und bete, im Sinne einer Kirche und Welt, wie sie neu aufbrechen kann mit mehr Weite, Freiheit, Frieden, Liebe, Christuspräsenz, Verbundenheit und Schöpfungskraft durch göttliche Pfingst-Geistkraft. Lesenden empfehle ich, diesen Schöpfungsbericht aus unserer Zeit zu meditieren, laut zu sprechen, sich zuzusprechen und auszuschneiden und in die Bibel zu legen – direkt zu den beiden Schöpfungsberichten im Buch Genesis. Möge die Kirche Jesu Christi neu werden zu ihrem Geburtsfest Pfingsten, weil Jesus als der Auferstandene Frieden und Erneuerung bringt – aus Liebe zu und in allem Lebendigen …

Im folgenden aus feuerfunkenflug.de : „Am Anfang war G*tt da. G*tt war da mit Schaffenskraft und Tatendrang. Ungestaltete Leere. Alles war möglich. G*tt bringt erstmal Licht ins Dunkel und: siehe, da waren nicht nur Tag und Nacht, sondern auch Polarlichter, Abendrot, Morgengrauen, kurze Tage mit wenig Licht und lange Tage mit viel Licht und und und. Dann widmete G*tt sich dem Wasser.
Wasser vom Himmel: Regen, Niesel, Schnee, Pulverschnee, Harsch, Hagel, Eisregen.

Wasser auf der Erde: Meer und Land, aber auch das Watt, das manchmal Land ist und manchmal Wasser, Moore, die irgendwie beides gleichzeitig sind, Seen, Flüsse, Inseln und Marschland. Dann tobte G*tt sich bei den Himmelskörpern aus:

Mond und Sonne, aber auch verschiedene Sternarten, Kometen, Asteroiden, Planeten aus Gestein, Planeten aus Gas, ganze Galaxien und Schwarze Löcher kamen G*tt in den Sinn.
(…) Ach komm, wir machen Menschen. Als unser Bild. Kaum ausgesprochen, schon waren Menschen da.
Manche waren weiblich, manche männlich, manche waren weiblich und männlich zugleich.
Von manchen hätte Mensch denken können, dass sie weiblich waren, aber sie waren männlich und umgekehrt. Manche waren weder weiblich noch männlich, sondern ganz anders oder hatten mit Geschlecht gar nichts am Hut.

Unabhängig davon waren alle Menschen auch groß und klein und mittellang, hatten unterschiedliche Körperformen, Hauttönungen, Augen- und Haarfarben.

Manche hatten gute Augen. Andere konnten mit den Händen sehen. Wieder andere hatten so feine Ohren, dass sie die Zwischentöne heraushören konnten. Manche hatten den Traum, auf großen Bühnen Ballett zu tanzen. Andere hatten wunderbare Ideen, wie alle gut zusammenleben könnten. Wieder andere spürten, dass es manchmal mehr als genug ist, einfach zu atmen und konnten sehr gut gar nichts machen.Und und und.

Und dann gab es auch noch alle möglichen Kombinationen und Varianten, sodass am Ende jeder Mensch ein einzigartiges Individuum wurde, das es kein zweites Mal gibt und in keine einzige Schublade passt. Schließlich waren alle G*ttes Bild. Und G*tt sah alles an, war mächtig überrascht und angetan und berührt von all der Kreativität und Lebendigkeit und Vielfalt und sagte sich:
Ja, das ist alles sehr gut. Und das ist bis heute so.“ (Raphaela Soden, nach Gen 1)

Bernd Keller
Ehe- und Familienseelsorger
(LGBTIQ* im Bistum Würzburg

lsbti.bistum-wuerzburg.de )