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Kurort Bad Kissingen

Wort zum Sonntag 10.03.2024

Stephan Hartmann, Dekan Bad Kissingen, Moderator im Pastoralen Raum Burkardroth

Ein Mann, der unterwegs ist, um seine Lebensbotschaft zu verkünden
 

Jesus als Pilger - so dürfen wir Jesus in diesem Monat März kennenlernen,
wenn wir uns an den Evangelien orientieren.

Jesus pilgert nach Jerusalem - im Johannes-Evangelium öfters, bei den drei anderen Evangelisten einmal, um dann als Friedenskönig in Jerusalem anzukommen, wie wir es am Palmsonntag feiern und an den Heiligen drei Tagen: Die Einsetzung des Abendmahles, sein Sterben am Kreuz und seine Auferstehung, und sein Mitgehen nach Emmaus.

Jesus ist derjenige, nach seinen eigenen Worten, der keinen Ort hat, an dem er sein Haupt niederlegen kann. Er ist der Mann, der unterwegs ist, um seine Lebensbotschaft zu verkünden und zu leben.

Dies kannten die Juden auch aus ihrer Geschichte, dass ihr Gott mit ihnen auf ihrem Wüstenweg zieht, sie begleitet auf ihrem Weg aus dem Sklavenhaus Ägypten ins Land der Freiheit.

Diesen Gott, der die Menschen auf ihrem Lebensweg begleitet, diesen Gott verkörpert Jesus. Sein Ziel ist es, den Namen, den Gott Mose nennt, dieses >Ich-bin-da< erfahrbar zu machen.

Jesus gibt diesem, befreienden, heilenden und menschenfreundlichen >Ich-bin-da< Gott ein Gesicht. Durch die Worte und noch mehr durch seine Taten zeigt Jesus den Menschen, dass Gott und sein Reich angebrochen sind. Das Reich Gottes, sein Geschenk an die Menschen, - Leben in Fülle - beginnt bereits konkret, in den Taten und Worten des Jesus von Nazaret.

Was wir im Advent singen, allen Menschen wird zuteil Gottes Heil, das erfahren die Zeitgenossen Jesu, weil er sozusagen der Pilger Gottes schlechthin ist. ER pilgert vom Himmel auf die Erde um bei den Menschen zu sein, ihnen zu offenbaren, was das Pilgerziel allen menschlichen Lebens ist - die Auferstehung in den Himmel, in das ewige Reich Gottes.

Jesus weist vielmehr in allem, was er tut und sagt, auf eine Be-Weg-ung hin, auf einen Vorgang, der dem Lebensweg eines Menschen grundlegend eine neue Richtung gibt. Er verkündet ein neues Geschehen und war überzeugt: Gott kommt, ja er ist schon da. Und wo Jesus Gottes befreiende Liebe, seine Leidenschaft für das Leben zu den Menschen bringt, da bricht das Reich Gottes an, da beginnt sich das Leben und auch die Welt zu wandeln.

Wie dies konkret aussehen kann, zeigen uns biblische Geschichten auf diesem Pilgerweg Jesu.

Wir dürfen denken an das Haus von Zachäus in Jericho: Heute ist diesem Haus Heil geschenkt worden“ - ist die Erfahrung, die Zachäus in seinem Haus machen durfte. Zachäus war bereit, war offen für diesen Besuch, der ihn das Reich Gottes erfahren ließ. Für Zachäus beginnt ein neues Leben, weil er sich sehen lassen kann, weil Jesus ihn sieht.

Von Jericho auf dem Weg nach Jerusalem liegt Betanien. Ein Ort, den Jesus im gastlichen Haus seines Freundes Lazarus und dessen Schwestern Maria und Martha immer wieder aufsuchte und dort zum Mahl geladen war. Und der zum Ort wurde, in dem tatsächlich neues Leben beginnt, weil Jesus Lazarus aus dem Grab ruft.

Das Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem regt auch an über meinen Weg nachzudenken, es lädt ein zur Neuorientierung. Es zeigt auf, wie Lebenswege sich verändern können, wenn Menschen der Spur Jesu folgen und unterwegs sind auf dem Pilgerweg des Friedens.

Und immer gilt die Zusage Jesu, die uns auch die Emmausgeschichte vermittelt:
Ich bin bei euch. Ich bin der Mit-pilger auf deinem und eurem Lebensweg.

Stephan Hartmann

Dekan

Pfarrer im Pastoralen Raum Bad Bocklet - Burkardroth