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Kurort Bad Kissingen

Wort zum Sonntag 09.10.2022

Thomas Kohl, Schulpfarrer am Friedrich-List-Gymnasium in Gemünden a.Main Evang.-Luth. Pfarrer in Dittlofsroda, Völkersleier und Waizenbach.

Danket, danket dem Herrn, denn er ist sehr freundlich!

Alle Jahre wieder feiern wir das Erntedankfest – so wie Weihnachten, Ostern, unseren Geburtstag. Ein Fest zum Anfassen. Hier werden keine theologisch schwerwiegenden Gedanken zur Menschwerdung Gottes oder der Auferstehung Jesu Christi von den Toten bewegt, sondern hier wird schlicht und einfach „Danke“ gesagt. „Danke“ für die vielen guten Dinge, die wir auch in diesem Jahr trotz langanhaltender Trockenheit in unseren Gärten, auf unseren Felder, in unseren Wäldern und in unseren Weinbergen ernten konnten.

Bei Kindern ist dieses Fest weithingehend noch sehr beliebt. So feiern viele Kindergärten durch eigene Gottesdienste oder Andachten Erntedank. Auch Schülerinnen und Schüler können mit Erntedank mehr anfangen als mit manch anderem Fest im Kirchenjahr. Man bestaunt die vielfältigen Erntegaben am Altar und stimmt gemeinsam ein Danklied an.

Dabei ist es gar nicht so einfach, „Danke“ zu sagen. Wann haben Sie eigentlich das letzte Mal „Danke“ zu Gott gesagt? Eigentlich besteht dazu jeden Tag ein Grund. Nach dem Mittagessen etwa kann man Gott dafür danken, dass etwas auf unserem Teller war und wir zumeist auch satt geworden sind. Vielleicht kann man dabei sogar den stets steigenden Lebensmittelpreisen etwas Gutes abgewinnen. Denn dadurch erhält Essen und Trinken plötzlich einen Wert. Man geht auf einmal sparsamer und sorgsamer damit um. Die Scheu, etwas achtlos wegzuwerfen, nimmt zu. Und das Bewusstsein, dass immer mehr Menschen in unserem Land große Sorge haben, ihr tägliches Brot finanzieren zu können, wächst.

Mir kommt eine Melodie in den Sinn, die Sie vielleicht auch noch kennen: „Danket, danket dem Herrn, denn er ist sehr freundlich, seine Güt und Wahrheit währet ewiglich.“ (Evangelisches Gesangbuch RN 336) Eine Melodie, die traditionell ihren Platz am Ende einer Mahlzeit hat. Vielleicht erinnern Sie sich daran und summen jetzt schon leise mit. Und vielleicht findet diese Melodie einen Platz in ihrem Leben, nach einer Mahlzeit oder anderswo …

Thomas Kohl,
Schulpfarrer am Friedrich-List-Gymnasium in Gemünden a.Main
Evang.-Luth. Pfarrer in Dittlofsroda, Völkersleier und Waizenbach.