Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Kurort Bad Kissingen

Wort zum Sonntag, 09.04.2023

Kim J.N. Sell, Diakon im pastoralen Raum Bad Brückenau

Österliches Geheimnis

Grüß Gott,

als Diakon darf ich in der Hl. Eucharistiefeier auf das Geheimnis unseres gemeinsamen Glaubens mit folgenden Worten: „Geheimnis des Glaubens!“ hinweisen. Die versammelten Gläubigen antworten darauf hin: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit!“ An Ostern feiern wir dieses österliche Geheimnis!

Wenn ich mir das Leben von Jesus anschaue, dann stelle ich fest, dass der Weg Jesu zu uns Menschen immer wieder ein Abstieg war. Er, als Gottes einziger Sohn, steigt vom Himmel herab in unsere Welt. Er wurde geboren wie alle Menschen. Seine Geburt im Stall vor den Toren von Bethlehem war der Abstieg pur in die Niedrigkeit dieser Welt.

Im Laufe seines Lebens ging Jesus immer wieder in den Staub der Erde. Erinnern wir uns an die Ehebrecherin. Jesus schrieb mit seinen Fingern etwas in den Sand. Um ihn herum stand die anklagende Meute und in der Mitte die Ehebrecherin. In einer anderen Situation beugt Jesus sich herunter zu dem Kranken und fragt ihn: „Was soll ich Dir tun?“ Auch diese Bewegung ging hinunter zu den Menschen. Er wollte auf Augenhöhe mit ihnen sein.

Den eindrücklichsten Abstieg Jesu haben die Jünger im Abendmahlsaal miterleben müssen. Der Meister stand vor dem Mahl vom Tisch auf und legte sein Obergewand ab! Er schnürte sich eine Schürze um! Dann kniete er sich in den Staub der Erde und wusch den Jüngern die Füße. Eigentlich hätte Jesu seinen Freunden die "Köpfe waschen" müssen, da es in ihren Reihen viel zu sehr um menschliches Verhalten ging. Ein Beispiel hierzu ist der Streit um die Rangordnung unter den Aposteln. Dieser Sklavendienst im Abendmahlsaal wird durch das Handeln Jesu in einen Liebesdienst an seine Jünger verwandelt.

Der größte Abstieg, den Jesu vollzogen hat, ist der, dass er hinabgestiegen ist in das Reich der Toten. Durch diesen Schritt ist er uns Menschen nicht nur im Leben, sondern auch im Sterben gleich geworden.

An den prägnanten Punkten seines Lebens ist Jesus ganz bewusst aufgestiegen:
Damit
 wir Menschen von der Last der Welt, bzw. von den Ketten der Menschlichkeit befreit werden, musste er am Holz des Kreuzes erhöht werden. Damit er alles an sich ziehen kann, damit wir frei werden von aller Schuld, die wir Menschen uns in dieser Welt aufbürden, bzw. uns gegenseitig aufladen. Durch das Blut am Kreuz wurden die Schuld und die Sünden der Menschheit reingewaschen für alle Zeiten dieser Welt.

Gottessohn, Jesus Christus, konnte nicht in der Finsternis des Todes bleiben, sondern durch das Wirken seines und unseres himmlischen Vaters ist Jesus aus dem Tod ins ewige Leben auferstanden. Da wir in der Taufe mit ihm sterben, dürfen wir auch - an Ostern - mit ihm auferstehen.

Zuletzt fährt Jesus zu seinem Vater in den Himmel auf! Er lässt uns aber nicht verwaist auf dieser Erde zurück, sondern sendet uns seinen Beistand.

Feiern wir Ostern, dann feiern wir das tiefste und hoffnungsvollste Geheimnis unseres Glaubens.

Gedenken wir in diesen Tagen des Leidens und Sterbens unseres Herrn Jesus Christus, dann dürfen wir auch vor allem seine glorreiche Auferstehung aus dem Grab feiern.

Für die kommende Osterzeit wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen:

Möge die Freude des Osterfestes und der Frieden des auferstandenen Herrn das Herz der Menschen berühren und anregen. Möge das Geheimnis unseres Glaubens uns für das Leben stärken um Zeugen des österlichen Geheimnisses in der Welt zu sein.

Eine gesegnete Osterzeit

wünscht

Kim J.N. Sell, Diakon im pastoralen Raum Bad Brückenau