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Wort zum Sonntag 02.11.2025

Pfarrer Peter Rüb, Poppenlauer

Halloween - eine Frage der Verantwortung

Ausgehöhlte und zu Fratzen geschnitzte Kürbisse, Verkleidung und Partys bestimmen in diesen Tagen oftmals das Geschehen. Halloween - ein zweiter Fasching im Herbst?

Es ist der Vorabend von Allerheiligen „all hallows eve“, an dem das stattfindet. Ist es also eigentlich sogar ein christliches Fest? Ja, in der Tat kommt der Ursprung aus einem christlichen Kontext. So wie Fasching oder besser Fastnacht – dieses Wort sagt es bereits – die Nacht vor dem Fasten ist, in der man noch einmal ausgelassen feiert, so geht zumindest der Name „Halloween“ auf Allerheiligen zurück. Seine eigentlichen Wurzeln hat Halloween allerdings in der religiösen Vorstellungswelt der Kelten, in der der 1. November den Winteranfang und den Beginn des neuen Jahres markierte und das „Samhain“-Fest gefeiert wurde. Es wurden Leuchtfeuer auf den Hügeln entzündet, um böse Geister zu vertreiben und Opfer dargebracht. Von Irland aus wurde dieser keltische Jahresanfang mit dem Gedenken der Heiligen verbunden. Es ging nicht mehr um die „bösen Geister“, sondern um die „Seelen der Gerechten“. Aus „Samhain“ wurde „All Saints Day“ oder „Hallows Even“. Heute ist allerdings dieser ursprünglich keltisch-religiöse Hintergrund, wie auch der Bezug zum kirchlichen Fest Allerheiligen zum großen Teil verloren gegangen und es ist ein Event, ein Fest mit stark karnevalistischer Ausrichtung geblieben, dessen Popularität auf der Lust am Verkleiden beruht. Der Unterschied zum Karneval, zur Fastnacht liegt im Gruseln. Es ist ein Spiel mit dem angenehmen Gruseln, das Dunkelheit und Tod auslösen, solange sie uns nicht zu nahe kommen. Halloween ist heute in der Tat ein heidnisches Fest, eines der neuen Heiden, die weder an heidnische Götter noch an den Gott der Bibel glauben, sondern an sich selbst und an ihren Spaß.

Darf ich als Christ nun an so einem heidnischen Spaß teilhaben? Diese Frage hat Paulus schon einmal gestellt (Röm 14): Kann ich als Christ Fleisch essen, das aus Tempelopfern stammt? Paulus antwortet, dass man als Christ alle Freiheiten habe, solches Fleisch zu essen, wenn man es nicht mit diesem Opfergeschehen verbindet, sondern es „zur Ehre des Herrn“ esse und Gott dafür danke. Diese Freiheit sei nur durch die Liebe eingeschränkt, durch die Liebe zu den Mitchristen, die Bedenken haben. „Daher wollen wir uns nicht mehr gegenseitig richten. Achtet vielmehr darauf, dem Bruder keinen Anstoß zu geben und ihn nicht zu Fall zu bringen!“ (Röm 14,13), so fasst Paulus seine Überlegungen zusammen. Ob ich also Halloween feiere, ist eine Frage der Verantwortung den Beteiligten gegenüber, Kindern wie Erwachsenen. Ist es ein fantasievolles Spiel oder ist es ein Anlass anderen (vor allem Kindern) Angst zu machen? Ist es nur wieder neuer Kommerz oder ist es ein fröhliches, kreatives Fest? Oder hat für mich Reformationstag, Allerheiligen und Allerseelen mehr Bedeutung? Entscheiden Sie selbst!

Pfr. Peter Rüb, Poppenlauer