Der Mensch - vom Herrgott so gedacht?
Mein lieber Herrgott!
Was hast' dir nur dabei gedacht,
als du den Menschen einst gemacht?
Hast du geahnt, was dieser Wicht
so alles anstellt, oder nicht?
Das ging im Paradies schon los:
Kaum ist der kleine Adam groß,
schon beißt er in den Apfel nei
und mit dem Frieden ist's vorbei.
Die Frau wär' schuld, man kennt die G'schicht.
Geglaubt hat's ihm der Herrgott nicht,
denn beide warn's. Was für ein Paar!
Und doch das erst der Anfang war.
Ein Blick in die Geschichte zeigt:
Der Mensch hat's viel zu oft vergeigt.
Denn, dass 'nem andern mehr gehört
als ihm, das hat ihn stets gestört.
So gab es Kriege immer wieder,
die Mächt'gen stiegen auf und nieder.
Der Mensch wollt' haben, immer mehr.
Die Folgen wogen meistens schwer.
Ja, heute geht's scheint's friedlich zu.
Doch trügerisch ist diese Ruh',
denn Krieg ist wieder um uns rum.
Wir sehen es, verwirrt und stumm.
Sag, Herrgott, ist das wirklich so?
Wird denn der Mensch nur dadurch froh,
dass er Gewalt und Macht ausübt?
Dann wär' ich wirklich tief betrübt.
Nein. Kommt, wir setzen was dagegen!
Wir wollen es in unserm Leben
denen zeigen, die so dumpf
gar stecken tief in diesem Sumpf.
Ach, Herrgott, wäre das nicht schön,
wenn wir viel mehr vom Guten seh'n,
was Menschen füreinander machen?
Ich denk' da an ganz viele Sachen.
Der Mensch kann mit den andern fühlen,
er lässt von Mitleid sich aufwühlen.
Er freut sich mit, er leidet mit,
er hilft auch mal zum nächsten Schritt.
Jedoch, wer Krieg führt wie ein Stier,
wer poltert wie ein "Trumpeltier",
wer nur sein eig'nes Ding hier macht,
lebt niemals so, wie du's gedacht.
So wollen wir in Fried' und Freud'
als gute Menschen leben heut',
in Stadt und Land, alle zusammen.
Und stets mit deiner Hilfe.
Amen.
Manfred Müller
arbeitet als Diakon im Pastoralen Raum Hammelburg