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Kurort Bad Kissingen

„Ehe hat Zukunft!“

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann feiert Pontifikalgottesdienst für Ehejubilare aus den Dekanaten Bad Kissingen, Hammelburg, Kitzingen, Ochsenfurt, Schweinfurt-Nord und -Süd und der Stadtpfarrei Schweinfurt – Bischof Hofmann: „Ihr Ehejubiläum ist der für uns sichtbare Katalysator der Liebe Gottes“

Würzburg (POW) „Die Ehe ist kein Auslaufmodell unserer Gesellschaft, sondern im Gegenteil Grundlage eines prosperierenden Gemeinwohls. Ehe hat Zukunft!“ Das hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann beim Pontifikalgottesdienst für Ehejubilare am Donnerstagvormittag, 6. Juli, betont. Nahezu 1000 Männer und Frauen aus den Dekanaten Bad Kissingen, Hammelburg, Kitzingen, Ochsenfurt, Schweinfurt-Nord und -Süd sowie der Stadtpfarrei Schweinfurt, die in diesem Jahr auf 50, 60 oder 65 gemeinsame Ehejahre zurückblicken, nahmen an der Feier im Würzburger Kiliansdom teil. „Wir wissen alle um die Probleme in den Ehen. Je mehr die Ehe in unserer Gesellschaft angefragt wird und allzu oft scheitert, umso mehr sind die Ehepaare gefragt, die uns eine geglückte Liebes- und Lebensbeziehung vorleben“, betonte Bischof Hofmann. Im Festgottesdienst, der der diesjährigen Kiliani-Wallfahrtswoche mit dem Motto „Nahe ist der Herr allen, die ihn rufen“ vorgeschaltet war, erneuerten die Jubelpaare ihr Eheversprechen. Nach dem Gottesdienst ließen sich die Ehepartner von Bischof Hofmann, Domkapitular Christoph Warmuth, Domkapitular Monsignore Dr. Stefan Rambacher und weiteren Priestern und Diakonen segnen.

Auf Hochzeiten werde manchmal ein Pärchenspiel gespielt, mit dem getestet werde, wie gut sich die Brautleute kennen. „Je mehr Antworten übereinstimmen, desto zuversichtlicher schätzt man die Zukunft dieses Paares ein. Wenn Sie sich heute einem solchen Spiel unterziehen würden, wie sähen Ihre Antworten aus?“, fragte Bischof Hofmann in seiner Predigt. Dabei dürfe man aber nicht vergessen: „Das Ehepaar, das durch die Gemeinschaft mit seinen Kindern eine Familie wird, lebt eine christliche Berufung, die zu einem eindringlichen und beglückenden Zeichen der Liebe Gottes wird.“

Nicht zufällig habe Jesus sein erstes öffentliches Wunder auf der Hochzeitsfeier zu Kana gewirkt. Nicht zufällig vollende sich die christliche Hoffnung auf den Himmel im Bild des himmlischen Hochzeitspaars. Das Wunder der Verwandlung von Wasser in Wein geschehe unspektakulär und unbemerkt von der Hochzeitsgesellschaft. „Für mich wird dieses Wunder auch zu einer grundlegenden Regel der Liebesbeziehung zwischen Gott und uns und untereinander. Christus fordert uns auf, unsere Lebenskrüge mit unserem guten Wollen, der Offenheit für Gottes Willen, mit der Bereitschaft zur Mitarbeit zu füllen“, sagte Bischof Hofmann. Papst Benedikt XVI. habe geschrieben: „Liebe zielt auf Ewigkeit. Ja, Liebe ist ,Ekstase‘, aber Ekstase nicht im Sinn des rauschhaften Augenblicks, sondern als Ekstase als ständiger Weg aus dem in sich verschlossenen Ich zur Freigabe des Ich, zur Hingabe und so gerade zur Selbstfindung, ja, zur Findung Gottes.“

Die Erfahrung der echten Liebe führe zu Gott, fuhr Bischof Hofmann fort. „Ihr Ehejubiläum ist sozusagen der für uns sichtbare Katalysator der Liebe Gottes.“ Papst Franziskus rufe aber auch dazu auf, verständnisvoll und barmherzig mit jenen umzugehen, deren Ehe gescheitert ist. „Wir sollten auch auf jene zugehen, deren Ehen gescheitert sind, auf die Witwer und Witwen, die so gerne ihr Ehejubiläum gefeiert hätten“, sagte der Bischof.

Zu Beginn des Gottesdienstes füllten Vertreter der Ehe- und Familienseelsorge der Diözese Würzburg einen Korb mit Geschenken: einem Blumenstrauß, weichen Handtüchern, einer Flasche Wein und vielen liebevoll verpackten Päckchen. Sie symbolisierten unter anderem gegenseitige Zuneigung und Aufmerksamkeit, gemeinsame Erlebnisse, frohe Stunden miteinander und mit den Angehörigen. Beim Verlassen des Doms erhielten die Eheleute Lebkuchenherzen mit der Aufschrift „Ich verspreche Dir die Treue“. Auf dem Kiliansplatz zwischen Dom und Neumünster war anschließend Zeit für Begegnungen und den Austausch von Tipps für eine gelungene Ehe.

„Streit und Wiedervereinigung“, fasste Dorothea Traub aus Üchtelhausen (Dekanat Schweinfurt-Nord) das Rezept für eine lange Ehe zusammen. Sie und ihr Mann Jürgen sind seit 50 Jahren verheiratet. Streit könne es immer geben, aber man müsse sich auch wieder versöhnen. „Nicht nachtragend sein“, ergänzte Jürgen Traub. Im Gottesdienst gefielen ihm vor allem „die wunderschönen alten Lieder. Man kann sie alle noch auswendig mitsingen.“ Man müsse zuhören können und den Partner ausreden lassen, sagte Renate Pretscher (Schweinfurt), ebenfalls seit 50 Jahren verheiratet. „Probleme an- und aussprechen, am Abend sollte alles aus dem Weg geräumt sein“, sagte ihr Mann Horst Pretscher.

„Rücksicht nehmen, die Wahrheit sagen und immer füreinander da sein“, sagten Anna und Armin Pfülb aus Waldfenster (Dekanat Bad Kissingen). Die beiden sind seit 50 Jahren verheiratet. Am Gottesdienst gefielen ihnen unter anderem die Predigt und die Gestaltung. „Das entspricht alles der Wirklichkeit“, sagte Anna Pfülb. Gegenseitiges Verständnis ist für Gertrud Bock aus Gauaschach (Dekanat Hammelburg) das Geheimnis einer guten Ehe. Aber auch die Familie sei sehr wichtig, fand ihr Mann Erwin Bock. Auch sie blicken auf 50 Ehejahre zurück. Besondere Freude machte ihnen die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes: „Alle Lieder waren zum Mitsingen.“

sti (POW)

(28170727; E-Mail voraus)

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